Egal, ob Du eine Führungskraft bist, oder nicht – Stell Dir vor: Zwei Mitarbeiter in einem Unternehmen streiten sich mehr oder minder offen: Welche Lösungsstrategien bieten sich für die Führungskraft und für die Mitarbeiter an ?

Also: Zwei Mitarbeiter verstehen sich nicht. Sie arbeiten nicht sachlich zusammen, sondern haben unterschiedliche Auffassungen über das jeweilige Verhalten des jeweils Anderen. Wie kann ein solcher Konflikt durch die Führungskraft aufgearbeitet und bereinigt werden ? Was können die Mitarbeiter tun ?
Entscheidend ist meines Erachtens, dass die beiden Mitarbeiter auf eine professionelle, sachliche Ebene zurück geführt werden. Selbst wenn ein Konflikt sich auf persönliche Animositäten bezieht, muss erreicht werden, dass die beiden Mitarbeiter auf einer sachlich basierten Ebene zusammenarbeiten.
Erster Schritt wäre mithin, die beiden Mitarbeiter als Führungskraft auf den Weg zu bringen, bilateral den Konflikt offen anzusprechen, gemeinsam zu besprechen und mit der gemeinsamen Vereinbarung einer Basis künftigen Zusammenarbeitens zu bereinigen.
Allerdings kann es sein, dass sich der Konflikt bereits so stark emotional hochgeschaukelt hat, dass eine bilaterale Lösung des Konflikts gar nicht mehr sinnvoll möglich erscheint. Die Fronten haben sich verhärtet.
Ohne eine Unterstützung können die beiden Streithähne keine Lösung des Konflikts herbeiführen. In diesem Fall ist in einem zweiten Schritt eine dritte Person nötig, der den Konflikt moderiert und mit den beiden Kollegen eine Lösung verhandelt.
Dieser Dritte könnte zunächst der Vorgesetzte, mithin die zuständige Führungskraft, sein.
Die Führungskraft sollte dazu mit ihren beiden Mitarbeitern sprechen. Sie kann anbieten, als neutraler Schlichter, mithin als Mediator, zu fungieren. Sofern die Mitarbeiter einer solchen Mediation zustimmen, dann findet ein Gespräch unter sechs Augen statt.
Die Führungskraft sollte im Vorgriff eines solchen gemeinsamen Gesprächs herausstellen, dass sie beide Mitarbeiter schätzt und sich wünscht, dass künftig in einer positiven und von gegenseitigem Verständnis geprägten Atmosphäre gemeinsam auf das Ziel hingearbeitet wird, eine gemeinsame Basis zu finden und fest zu vereinbaren.
Wichtig wird es sein, im gemeinsamen Gespräch also die Rahmenbedingungen zu schaffen, dass sich die beiden Mitarbeiter gegenseitig offenes Feedback geben. Jeder Mitarbeiter soll seine eigene
- subjektive Wahrnehmung vom Verhalten des Anderen offen kommunizieren,
- die Wirkung dieses Verhaltens auf ihn persönlich feststellen und zuletzt und darauf basierend
- den Wunsch äußern, wie sich der jeweils andere Mitarbeiter verhalten sollte, damit die eigene und die gemeinsame Arbeit besser funktionieren kann.
Zu besprechen wäre auch, was die beiden Mitarbeiter bereit wären, an ihrem eigenen Verhalten zu ändern.
Auch ist es an den Mitarbeitern, ein Eigeninteresse an der Lösung des Konflikts zu zeigen.
Diese Wünsche und Zugeständnisse werden anschließend nach dem Prinzip „Wenn Du Dein Verhalten dahingehend änderst, dass …, dann werde ich künftig …“ ausgehandelt. Hierbei geht es ausschließlich um Veränderungen des Verhaltens und nicht des Charakters.
Die getroffenen Vereinbarungen sollten schriftlich festgehalten werden. Gleichzeitig sollte vereinbart werden, was passiert, wenn die Vereinbarungen nicht eingehalten werden. Außerdem sollte gleich ein Folgetermin vereinbart werden, an dem die Führungskraft prüft, ob die Absprachen auch eingehalten wurden.
Wenn die beiden Mitarbeiter keine Moderation durch den Vorgesetzten wünschen sollten, wäre es geboten, einen externen Dritten als Konfliktmoderator heranzuziehen.
Letztlich sollte im Ergebnis aber von der Führungskraft klar kommuniziert werden, dass der Konflikt auf Dauer nicht akzeptabel ist. Hier ist die Erwartungshaltung klar zu besprechen. Dies sollten die Mitarbeiter auch einfordern, sofern hier kein klarer Standpunkt eingenommen wird.
Also: lass den Konflikt nicht unbearbeitet. Kümmert Euch um eine offene Lösung.
Just Do It !
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Ich freue mich auf Deine persönliche Nachricht.
Viele Grüße
Andreas
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