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Im Jahr 2017 boomte der Kryptocoin – wie geht es 2018 weiter?   

Im vergangenen Jahr hat der Bitcoin, die ausgehend von der Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen bedeutsamste Währung –  unfassbar hohe Wertsteigerungen hingelegt. Man fühlt sich an die Tulpenhysterie vergangener Jahrhunderte erinnert.

Aufgrund seiner relativen Bedeutung beschäftige vorwiegender der Bitcoin die Medien. Dabei blieb weitgehend unbeachtet, dass andere Kryptowährungen noch wesentlich mehr zugelegt haben. Eine Grafik von Statista gibt dazu Auskunft.

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So legte etwa der Wert des Ripple, einer weiteren Kryptowährung, laut der wegweisenden Plattform coinmarketcap.com um unglaubliche 36.018 % zu. Für Ethereum – gemessen an der Marktkapitalisierung die Nummer zwei hinter dem Bitcoin – ging es 9.162 % nach oben.

Insgesamt gab es Ende Dezember 2017 insgesamt 1.335 unterschiedliche Kryptowährungen mit einem Gesamtwert von rund 572,5 Milliarden US-Dollar. Erst ein Jahr zuvor waren es 644 verschiedene mit einem Gesamtwert von 16,1 Milliarden US-Dollar. Ob diese Entwicklung nachhaltig ist oder ob schon bald eine geplatzte Kryptoblase die Medien beschäftigen wird, bleibt die Frage.

Im Januar 2018 gab es einen ersten Rücksetzer – die Kryptowährungen haben sich im Januar deutlich schwächer entwickelt. Teilweise gingen die Währungen um rund 50% zurück. Spekulationen über einen Verbot von Kryptowährungen in einzelnen Ländern und über Versuche, eine Regulierung dieser Währungen anzustoßen, haben die Preise gedrückt.

Darüber hinaus haben die Aufsichtsbehörden, u.a. in Deutschland, die Coins bis dato nicht als Währungen anerkannt. Auch erste Banken, die versuchen, mit Bitcoins Geschäftsmodelle aufzubauen, haben daher Schwierigkeiten, diese voranzutreiben. Die BaFin, als deutsche Bankenaufsicht beurteilt nach eigenen Angaben zwar Geschäftsmodelle von Banken, aber nicht neue Technologien.

Unabhängig von diesen Überlegungen ist indes jetzt schon klar, dass der Krypto-Boom unter Umweltgesichtspunkten mit Nachhaltigkeit nichts zu tun hat. Allein für das Bitcoin-Mining waren laut einer Schätzung im vergangenen Jahr rund 29 Terrawattstunden Strom nötig – das ist mehr als der jährliche Stromverbrauch von Irland.

Wir sind gespannt, was uns 2018 diesbezüglich noch für Neuigkeiten erwarten.

Wie siehst Du die Perspektiven der Kryptowährungen?

Ich freue mich auf Deine Nachricht.

Viele Grüße

Andreas

 

ICOs – was ist das ?

ICO – das heißt Initial Coin Offering.

Dieser Begriff ist abgeleitet aus dem klassischen Begriff aus dem Kapitalmarkt – dem IPO, das heißt: Initial Public Offer. Bei einem IPO bringt ein Unternehmen Aktien an den Kapitalmarkt und verkauf diese an interessierte Investoren.

Investoren können also Aktien, mithin Anteile am Unternehmen gegen Geld erwerben. Damit erhalten sie die Chance, an der künftigen Entwicklung des Unternehmens zu partizipieren, bspw. durch Wertsteigerungen der Aktie an der Börse oder durch die Ausschüttung von laufenden Gewinnen, an der Börse Dividenden genannt.

Das ICO ist demgegenüber eine ganz neue Entwicklung, die aus dem Kryptowährungsbereich entspringt. Hier werden von Unternehmen – in der Regel Startup-Unternehmen aus dem Technologie-Bereich – so genannte Coins emittiert. Diese Coins können gegen Geld erworben werden. Mit diesen Coins erwirbt der Investor aber keine rechtlichen Anteile am Unternehmen – wie bei einer Aktie – sondern sie erhalten vielmehr ein Versprechen des Emittenten, dass diese Coins künftig im Wert steigen werden, beispielsweise dadurch, dass diese Coins künftig für bestimmte Aktivitäten im Kryptowährungsbereich eingesetzt werden können. Dadurch sammeln diese Startups Finanzmittel ein, um ihre technischen Produkte weiterentwickeln zu können.

In 2017 gab es eine Reihe solcher ICOs, die auch erfolgreich waren. Der Erfolg kam maßgeblich auch daher, dass insbesondere im Jahr 2017 die Blockchain-Technologie – insbesondere die Bitcoin, als bekannteste Anwendung aus der Blockchain-Welt, unglaubliche Preissteigerungen erfahren hat.

Ob es so weiter geht? Ob ich darauf setzen würde? Eher nicht, ich würde es auch niemandem empfehlen, der eine etwas konservativere Anlagestrategie fährt.

Trotzdem handelt es sich um eine interessante Entwicklung an den internationalen Geldsammelplätzen – seien es nun klassische Börsen, neu entstehende P2P- und Crowdfunding-Plattformen oder auch Krypto-Börsen.

Ich werde diese Entwicklung weiter neugierig verfolgen – und sicher wird auch eine erfolgreicher Kern dieser Entwicklungen irgendwann auch mal state-of-the-art werden, das heißt ein ganz normales Unterfangen im Finanzuniversum.

Viele Grüße

Andreas

P.S. anbei der Artikel, den ich hierzu interessant finde:

https://www.wallstreet-online.de/nachricht/10168832-investitionen-startups-icos-zukunft-crowdinvesting

 

 

Blockchain – Wie geht das? (Teil 2)

Verifizierung von Informationen durch Miner

Bei Blockchain wird eine Information in so genannten Blöcken abgelegt.

Die Art der Information ist dabei zweitrangig und kann alles sein, was in 40 Byte passt:

eine Finanztransaktion, ein Vertrag, Testament, Aktien, Kaufverträge oder eine Datei.

Ein solcher Block enthält immer auch eine (Transaktions) Historie. Jeder neue Block ist verbunden mit dem vorhergehenden Block und enthält die Historie in Form einer Prüfsumme des vorhergehenden Blocks. Zusätzlich zur Prüfsumme des vorhergehenden Blocks enthält ein Block auch immer die Prüfsumme der gesamten Kette.

Jeder Block wird durch das Mining verifiziert und versiegelt.

Einmal verifiziert ist der Block und die darin enthaltene Information für alle Ewigkeit, unveränderlich und für jeden sichtbar gespeichert.

Da gespeicherte Informationen für jeden im Original verfügbar sind, ist Blockchain entsprechend transparent.

Korruption und Manipulation ist im System nicht vorgesehen.

Die Blöcke werden durch so genannte Miner verifiziert. Miner tun nichts anderes, als Rechenleistung zur Verfügung zu stellen und die Blöcke zu verifizieren.

Die Miner agieren also als eine Art Buchhalter.

Ein Beispiel:

Leo kauft ein Grundstück. Leo wird als Besitzer in der Urkunde eingetragen. Diese Information wird in der Blockchain abgelegt. Durch das Mining wird die Information verifiziert und ist nun für alle Ewigkeit vor Manipulation geschützt und für jeden einsehbar.

Die Absicherung erfolgt durch öffentliche und private Schlüssel

Um an einem auf Blockchain basierenden System teilzunehmen, braucht es eine Zugangssoftware.

Diese Zugangssoftware, die so genannte Wallet, basiert auf einem Schlüsselpaar, bestehend aus einem privaten und einem öffentlichen Schlüssel.

Der öffentliche Schlüssel ist für jeden sichtbar.

Der private Schlüssel ist geheim und vergleichbar mit einem Passwort.

Jede Transaktion oder Bewegung innerhalb der Blockchain wird mit Hilfe des privaten Schlüssels signiert. Ohne Signatur ist die Transaktion ungültig.

Da das Schlüsselpaar auf einer asymmetrischen Verschlüsselung basiert, ist es unmöglich, nur anhand des öffentlichen Schlüssels den privaten Schlüssel zu erraten.

Ein Beispiel: Leo kauft ein Grundstück. Leos öffentlicher Schlüssel ist mit der Urkunde fest verdrahtet. Das ist für jeden ersichtlich, aber nur Leo kann mit dem privaten Schlüssel die Urkunde an andere übertragen. Verliert Leo den Schlüssel, gibt es keine Möglichkeit, diese Urkunde zu ändern.

Call to Action

Welche Erfahrungen hast Du mit der Blockchain Technologie schon gemacht?

Wie stehst Du zum Thema Blockchain?

Ich freue mich auf den Austausch mit Dir.

Viele Grüße

Andreas

Blockchain

Inzwischen lesen oder höre ich fast jeden Tag von Blockchain und / oder Bitcoin. Demnach haben sich die Preise von Bitcoins seit Jahresbeginn vervielfacht. Eine Spekulationsblase treibt die Werte von Bitcoins inzwischen in unglaubliche Höhen.

Aber auch die Technologie, die hinter den Bitcoins steht, ist zunehmend in aller Munde. Und gerade diese Technologie ist etwas, das einer näheren Betrachtung bedarf.

Warum?

Weil es sich hierbei möglicherweise um eine Technologie handelt, die die Welt – ähnlich wie das Internet – erneut verändern kann.

Denn mit Blockchain ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten, Transaktionen aller Arten auszuführen, die bislang – oder seit Jahrzehnten oder Jahrhunderten – einer mehr oder weniger klassischen Struktur unterlagen. Staaten, Banken, Notare und sonstige Intermediäre, die Sicherheit bei Transaktionen verschiedener Arten gewährt haben und immer noch gewähren, könnten durch die produktive Nutzung von Blockchain, ihre Daseinsberechtigung für diese Aufgaben verlieren.

Nun möchte ich aber zunächst in einigen wenigen klaren Worten erläutern, worum es bei der Technologie Blockchain überhaupt geht:

Blockchain ist ein dezentrales Protokoll für Transaktionen zwischen mehreren Parteien.

Dabei wird jede einzelne Veränderung transparent erfasst und gespeichert.

Dezentral

Das Protokoll von Blockchain ist eine riesige Datenbank. Sie liegt nicht auf einem Server oder bei einem Unternehmen. Stattdessen ist sie über eine Vielzahl von Computern verteilt.

Blockchain ist damit dezentral organisiert.

Dadurch gibt es aber auch niemanden, dieses Journal gehört. Somit verfügen auch keine Behörde, kein Unternehmen und auch keine Einzelperson über gesonderte Möglichkeiten zur Einflussnahme auf dieses Journal.

Jeder Teilnehmer hat die gleichen Zugriffsrechte und auch die gleichen Möglichkeiten.

Blockchain ist ein neutrales System der Informationsverarbeitung. Niemand hat es in seinem Besitz, niemand kann es manipulieren oder hacken. Der Schutz vor Manipulation ist nur dann in Gefahr, wenn ein Angreifer mehr als 50 Prozent des gesamten Netzes innehat, was extrem unrealistisch ist.

Es gibt auch zentralen Verwalter. Niemand sagt, was richtig und was falsch ist. Wahr ist, was die Mehrheit sagt.

Transaktionen

Transaktionen können jede Art von Information sein. Blockchain ist also nicht auf finanzielle Transaktionen beschränkt.

Es kann für jede Art von Information genutzt werden.

Innerhalb der Blockchain kann eine Information jederzeit nachvollzogen werden – auch für neue Teilnehmer. Man kann es vergleichen mit dem gesprochenen Wort. Sage ich beispielsweise “Ich schenke Dir mein Auto.” kann es, einmal ausgesprochen, nicht mehr geändert werden, vor allem dann, wenn Zeugen anwesend waren. So verhält es sich bei den Transaktionen innerhalb der Blockchain auch. Mit einem Unterschied: Übertragen bedeutet das, jeder weiß, dass ich sagte “Ich schenke Dir mein Auto.” und das gilt sogar für die Personen, die zum Zeitpunkt gar nicht anwesend waren.

Parteien

Die Parteien sind die Teilnehmer, die an einer auf Blockchain basierenden Lösung teilnehmen und den jeweiligen Regeln der Blockchain folgen. Sie ermöglicht Transaktionen direkt zwischen den Teilnehmern ohne Einbezug eines kostenpflichtigen Intermediär. Dadurch wird auch potentielle Friktion (marktbeherrschende Stellungen) verhindert.

Die Transparenz der Blockchain, also dem Journal oder Datenbank, entsteht dadurch, dass das Journal ständig durch ein Netzwerk sogenannter Miner kontrolliert wird. Diese Miner verifizieren Block für Block die hinterlegten Informationen und teilen sie im Netzwerk, in dem jeder Teilnehmer Zugriff auf die selbe Blockchain hat.

Wie stehst Du zum Thema Blockchain bzw. Bitcoin?

Welche Berührungspunkte hattest Du schon damit?

Was würde Dich daran ergänzend interessieren?

Ich freue mich über Deine Nachricht.

Viele Grüße

Andreas

 

Warum gibt es in der Welt keine Einheitswährung?

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Wäre es nicht schön, in einer Welt zu leben, in der wir alle mit nur einem Zahlungsmittel hantieren müssten ? Eine Welt, wo kein Geld umgetauscht werden muss. Du also nicht überlegen musst, in welchem Land Du gerade mit welcher Währung bezahlen musst ?

Nun ja, dazu bräuchten wir weltweit ein einheitliches Währungsregime. Das gibt es aber bis heute – und auf absehbare Zeit – nicht.

Warum ist das so?

Vornehmlich gibt es deshalb keine Einheitswährung, weil sich jeder Staat mit einer eigenen Währung eine eigenen Einnahmequellen schaffen wollte – bzw. im Zeitverlauf eine einmal geschaffene Einnahmequellen nicht wieder aufgeben wollte.

Denn was ist denn – bei Lichte betrachtet – eine Währung?

Es handelt sich grundsätzlich um ungedeckte Schuldscheine des emittierenden Staates. Der aufgedruckte Wert ist das Versprechen dieses Staates, dass ein Stück gedrucktes Papier genau diesen aufgedruckten Betrag wert ist. Dieses Versprechen muss aber dann im Nachgang eingehalten werden.

Dieses Versprechen wurde in der Vergangenheit von einzelnen Staaten unterlegt mit dem Hinweis darauf, dass der jeweilige Staat über genügend Goldvorräte verfügt, um jegliche Ansprüche aus der Emission solcher Zahlungsmittel zu bedienen. Diese unmittelbare Verbindung mit dem Gold wurde aber von diesen Staaten – hierbei steht die USA im Vordergrund – in den 70er Jahren endgültig aufgehoben. Seitdem sind diese Verpflichtungen zur Bedienung der Schuldscheine (also der Geldscheine) faktisch ungesichert. Warum wurde die Verbindung zwischen Gold und Verpflichtung der USA aus der Emission von Geldscheinen aufgehoben? Na ja, das kann man sich überlegen…Vielleicht wollten die USA mehr Geld drucken, als sie Goldvorräte hatten? Faktisch brauchten die USA erhebliche finanzielle Mittel, um den Vietnamkrieg zu finanzieren. Dafür wurde die Druckerpresse angeworfen und enorme Mengen an Geld gedruckt. Das Goldvermögen konnte damit aber nicht mehr stand halten. Das Vertrauen in die Währung, bzw. in die Zahlungsfähigkeit der USA hatte gelitten. Der sogenannten Goldstandard wurde aufgehoben. Geld konnte damit nunmehr in unbegrenztem Ausmaß gedruckt werden.

Darüber hinaus gab es in der Historie andere Staaten, die haben diese Versprechen tatsächlich nicht mehr erfüllt – oder konnten sie zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr erfüllen (so genannter Staatsbankrott). In solchen Fällen war vielfach ein Schuldenschnitt erforderlich, um die Staaten finanziell wieder auf die Beine zu stellen.

In anderen Fällen haben sich Staaten durch Inflation entschuldet, das heißt die Scheine mit den aufgedruckten Zahlen wurden durch Inflationen wurden mit der Zeit immer weniger Wert. Diese Möglichkeit machen sich auch aktuell viele Staaten zu Nutze, um die Staatsverschuldung (mehr oder weniger heimlich) zu reduzieren.

Also ist die Währung – das heißt Geld – ein sehr einfaches Mittel des Staates, an Geld zu kommen bzw. an Geld zu kommen, was eventuell nie mehr zurückgezahlt werden  muss. Diese Möglichkeit der Geldschöpfung wird kein Staat ohne Weiteres aus der Hand geben. Selbst bei der Einführung des Euros wurde darauf geachtet, dass die beteiligten Staaten anteilig an der Möglichkeit zur Geldschöpfung beteiligt blieben.

Moderne Zahlungsmittel, die sich derzeit entwickeln, wie Kryptocurrency, z.B. Bitcoin, untergraben diese nationalen Pfründe. Bitcoin ist keine traditionelle Währung mehr, die von Staaten geschaffen wird, sondern diese Währung befindet sich in der Hand der Allgemeinheit. Wenn sich diese Währungsmittel durchsetzen (was sicherlich noch Jahrzehnten dauern wird), werden nationalstaatlichen Möglichkeiten der Geldschöpfung dann natürliche Grenzen gesetzt. Vielleicht schaffen es die Nationalstaaten aber auch, auch diese Währung unter ihre Fittiche zu bekommen. Es könnte aber auch sein, dass es bis dahin gar nicht mehr so viele Nationalstaaten gibt. Das ist aber ein anderes Zukunftsthema.

Wir werden also faktisch – insbesondere aufgrund politischer und haushaltstechnischer Erwägungen – noch geraume Zeit mit eine Vielfalt an Währungen auf der ganzen Welt leben.

Welche Erfahrungen hast Du mit verschiedenen Währungen gemacht? Hättest Du Sympathien dafür, wenn es nur noch eine einzige Währung als Zahlungsmittel gäbe?