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Warum gibt es Menschen?

„Warum gibt es Menschen?“ L., 5 Jahre

„Produktivität ist etwas für Roboter. Was Menschen in Zukunft wirklich gut können, ist, Fragen zu stellen, kreativ zu sein und Erfahrungen zu sammeln.“ Kevin Kelly

Die berechtigte Frage meiner Tochter bezog sich auf etwas Grundsätzliches: warum gibt es uns überhaupt – macht das irgendeinen Sinn. Hat sich jemand etwas dabei gedacht, als er die Menschen erfunden hatte? Eine berechtigte Frage, wenn man es sich richtig überlegt. Denn es ist natürlich nicht selbstverständlich, dass es Menschen auf der Erde gibt. Nun möchte ich hier nicht zu sehr philosophisch werden. Aber allein der Auslöser, mal darüber nachzudenken, dass nicht alles – wohl eher sogar gar nichts – selbstverständlich genommen werden sollte, war sehr wertvoll von meiner Tochter, wie ich finde. Was meinst Du denn?

Und dann läuft mir ein zweites – sehr spannendes Zitat – über den Weg, von Kevin Kelly. Jemandem, der sich unter anderem mit unserer Zukunft beschäftigt. Und er spricht meines Erachtens sehr wahre Worte. Er stellt eine ähnlich gelagerte Frage, wie meine Tochter – vielleicht etwas weniger philosophisch angehaucht.

Er fragt nach meinem Verständnis dem Grunde nach: Warum braucht es künftig überhaupt noch Menschen? Können nicht künftig Roboter alles besser machen und erledigen als wir?

Und seine Antwort ist, es braucht auch künftig noch Menschen. Der Mensch braucht also noch nicht auszusterben. Denn Menschen können etwas, das Roboter – zumindest auf absehbare Zeit – nicht werden lernen können. Menschen haben einmalige Fähigkeiten: Sie stellen Dinge in Frage (siehe meine Tochter), sie sind kreativ (denken also über den Tellerrand hinaus, stellen auch ungewöhnliche Fragen, auf Neudeutsch: „out of the box“) und sie sind in der Lage Erfahrungen zu sammeln, zu bewerten und für künftiges Handeln einzusetzen.

Damit haben Menschen Fähigkeiten, die sie auf absehbare Zeit von künstlich, von Menschenhand geschaffenen Wesen, unterscheidet.

Was machen wir mit unseren Erkenntnissen aus den beiden Zitaten?

  1. Es gibt gute Gründe für den Menschen, alles in Frage zu stellen. Auch sich selbst, und seine eigene Existenz. Denn dieses Nachfragen macht den Menschen im Kern aus und sichert auch seine Zukunft.
  2. Kreativität und Reflektion sind wesentliche Fähigkeiten und Kenntnisse des Menschen, die ihn einmalig machen. Dessen müssen wir uns immer wieder vergegenwärtigen. Das ist sozusagen unser USP (unique selling point oder auch: Alleinstellungsmerkmal) im Vergleich zu anderen Kreaturen.

Lasst uns dessen bewusst sein, dafür dankbar sein. Aber auch bewusst den Nutzen daraus ziehen. Nutzt Eure Fähigkeiten, investiert in Euch selbst und profitiert von Euren erworbenen Kenntnissen und Fähigkeiten. Hört außerdem nie auf, Euch neue Erfahrungen und Erkenntnisse zu erwerben. Es ist ein Geschenk, diese erwerben und nutzen zu dürfen.

Ich freue über Eure Anmerkungen!

Viele Grüße

Andreas

 

Pulscheck: Fünf der besten Sofortmaßnahmen für einen erfolgreichen Tag.

Fünf erfolgreiche Sofortmaßnahmen für einen gelungenen Tag führe ich Dir in den folgenden Absätzen kurz auf. Mach damit einen kurzen „Pulscheck“ bei Dir, das heißt gleiche schnell und einfach ab, wie Du zu diesen Maßnahmen stehst. Vielleicht ist etwas für Dich dabei, was Du gleich anwenden möchtest?

Planung:

Schreibe Dir die drei wesentlichen Aufgaben für den Tag am Vorabend auf.

Gesundheit:

Trinke ein großes Glas Wasser am Morgen, mindestens zwei Liter am Tag.

Organisation:

Traue Dich “Nein” zu sagen.

Produktivität:

Kein Multitasking. Fokussiere stattdessen.

Emotionale Intelligenz:

“Danke” sagen.

Call to Action:

Ist etwas für Dich dabei was Dir zusagt? Probiere es einfach aus! Just Do It!

Möchtest Du mehr zu einzelnen oder mehreren dieser Themen lesen und erfahren?

Welche weiteren Maßnahmen kannst Du empfehlen? Oder: Welche Maßnahmen haben sich für Dich als erfolgreich bewiesen?

Ich freue mich auf Deine Nachricht.

Planung ist Alles. Ohne Planung ist Alles nichts.

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Planst Du Deinen Tag schon am Nachmittag bzw. Abend zuvor? Ja/Nein/Vielleicht…

Planung heißt ja im Voraus zu denken. Vorausdenken bedeutet also, darüber nachzudenken bzw. zu reflektieren, was demnächst wichtig sein könnte, was passieren wird, womit man sich beschäftigen müsste oder sollte.

Nun möchte ich in meinem aktuellen Beitrag eine bestimmte Art von Planung hervorheben. Nämlich die Planung des jeweils nächsten Tages. Mit einer solchen Planung denkst Du voraus, was am nächsten Tag – ganz konkret – Deine Tätigkeiten und Aktivitäten sein werden. Dies natürlich nur, soweit Du selbst unter vollständiger eigener Kontrolle hast, was Du mit Deiner Zeit anstellen darfst. Und ich hoffe, Du hast möglichst viel Zeit vom Tag, die Du selbst verplanen kannst, für die Du Dir also selbst Gedanken machen kannst.

Was ist Dir also wichtig, am nächsten Tag zu erledigen?

Für diese Gedanken solltest Du Dir Zeit in Deinem Kalender reservieren. Plane beispielsweise einen 10-minuten Block in Deinem Kalender zwischen 17-18 Uhr an jedem Arbeits- oder Kalendertag. Nutze diese kurze Zeit, um die Aufgaben des nächsten Tages zu planen. Aufgaben die Dir wichtig sind, in die Du Zeit investieren möchtest – oder Aufgaben, die aus deiner Sicht aus bestimmten Gründen zeitkritisch sind. Indem Du Dir die Zeit am Vortag nimmst, kannst Du am nächsten Tag ohne weiteres vertieftes Überlegen direkt loslaufen.

Wenn der nächste Arbeitstag beginnt, beschäftigst Du Dich sogleich fokussiert mit den Themen, die Du heute erledigen willst. Du verschwendest damit nicht mehr wertvolle mentale Energie mit langwierigen Entscheidungen, was Du tun willst…oder was Du heute alles erledigen könntest.

Letztlich kannst Du mit dieser Vorgehensweise am Vorabend auch leichter abschalten und schlafen gehen, ohne Dir darüber Sorgen machen zu müssen, was Du für den kommenden Tag benötigst. Du hast bereits entschieden, wie Du deine Zeit verbringen wirst und Du brauchst Dir keine Sorgen darüber zu machen, Dich an all die wichtigen Dinge zu erinnern, die Du noch zu erledigen hast.

Wenn Du Deinen Tag planst, stelle sicher, dass Du Dir nicht zu viel für den Tag vornimmst. Wir Menschen tendieren nämlich dazu, unsere Tage zu voll zu laden. Nimm 3-5 wesentliche Aufgaben, die einen großen Einfluss auf das Projekt bzw. Thema haben, an dem Du gerade arbeitest oder mit dem Du Dich gerade privat beschäftigst. Denn es ist deutlich besser, mehr Energie auf einige wenige Aufgaben mit hohem Einfluss auf Deine Ziele zu fokussieren.

Fang also gleich damit an – plane heute Abend, was Dir morgen wichtig ist bzw. was dringend zu erledigen ist. Packe Dir den Tag nicht zu voll, fokussiere vielmehr auf 3-5 wichtige Dinge, die unbedingt bis zum nächsten Abend erledigt sein sollten. Wenn Du Deinen Plan gemacht hast, kannst Du den Tag beruhigt beschließen – denn Du hast einen konkreten und durchdachten Plan für den nächsten Tag. Wie klingt das für Dich? Was sind die wesentlichen 3 Aufgaben, die Du Dir für morgen vorgenommen hast? Ich freue mich auf Deine Nachricht.

Wie sind Leute in der Lage, 80 bis 100 Stunden pro Woche zu arbeiten und kein Burnout zu bekommen? Ich ergänze diesen Gedanken mit der Frage: warum verbringst Du Deine Zeit so, wie Du sie tatsächlich verbringst?

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Es gibt Leute, die arbeiten ein heutzutage normales Pensum von etwa 40 Stunden pro Woche und es gibt Leute, die arbeiten deutlich länger (oder kürzer).

Das kann verschiedene Ursachen haben. In Deutschland ist es aufgrund der üblichen Arbeitsverträge regelmäßig so, dass eine Vertragserfüllung durch den Arbeitnehmer mit einer 40-stündigen Arbeitswoche im Normalfall möglich ist. Trotzdem gibt es viele Leute, die trotz dieser vertraglichen Regelung deutlich länger in der Arbeit sind. Von diesen Leuten gibt es wiederum welche, die ein deutlich höheres Pensum an Arbeitszeit in erheblichem Maße anstrengt und stresst. Sie sind von ihrer beruflichen Tätigkeit in erheblichem Maße persönlich und körperlich belastet. Ein Burnout kann in diesem Fall eine heutzutage regelmäßige Konsequenz sein.

Andere Leute finden eine solche Arbeitsumgebung wiederum inspirierend und motivierend. Diese Leute möchten möglicherweise gar nicht so viel zu Hause sein. Sie haben ihre Prioritäten eindeutig auf das berufliche Leben gelegt.

Solchen Menschen ist die Arbeit besonders wichtig, d.h. sie blenden alle andere Interessen (Familie, Sport, Hobbies, sonstige Freizeitbedürfnisse) komplett – oder weitestgehend – aus und konzentrieren sich vollständig auf die Arbeit, sie gehen in ihrer Arbeit auf.

Einen Burnout können diese Leute vermeiden, weil die Arbeit für sie ein wesentlicher Lebensbestandteil ist, aus dem sie auch Kraft und Selbstverständnis ziehen. Sie konzentrieren sich bewusst auf diese berufliche Tätigkeit  und gewinnen Freude durch diese Art und diesen Umfang des Arbeitsaufwands. Sie ziehen letztlich ihre Kraft und ihre Energie aus dieser Tätigkeit. Einen Ausgleich benötigen sie dann häufig – zumindest kurzfristig – nicht.

Meine Botschaft: Jedem das Seine!

Jeder Mensch sollte für sich herausfinden, mit welchen Aktivitäten er oder sie sich gerne den ganzen Tag beschäftigt. In vielen Fällen wird die Arbeit nicht die Aktivität sein, die auf der Wunschliste der Tätigkeiten ganz oben steht. Trotzdem wird die Arbeit in der Regel wohl als eine Aktivität betrachtet, die – zumindest aus finanziellen Gründen – notwendig und – vom Tätigkeitsfeld her – vielleicht auch sinnvoll ist. Die meisten Menschen werden daher mehr oder weniger viel Zeit bei der Arbeit verbringen bzw. in die Arbeit investieren. Dafür erhalten sie einen Return bzw. einen Ertrag in Form von Gehalt oder Gewinnausschüttung.

Unabhängig von diesen normalen Rahmenbedingungen gibt es auch Menschen, die deutlich mehr arbeiten wollen – weil es ihnen persönlich gut tut. Niemand sollte sie davon abhalten oder daran hindern, oder? Ich tue es jedenfalls nicht. Trotzdem weise ich gerne darauf hin, dass ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeit und Freizeitaktivitäten, d.h. dem Verfolgen der persönlichen wertvollen Interessen, auf langfristige Sicht ganz viel Sinn macht.

Daher: überprüfe regelmäßig Deinen Fokus.

Erfasse die Zeit, die Du in verschiedenen Aktivitäten verbringst. Passen die Inhalte und passt der Zeitaufwand zu Deinen aktuellen Interessengebieten? Macht es für Dich vielleicht auch Sinn, zu einem bestimmten Zeitpunkt umzusteuern, die Interessenschwerpunkte zu verschieben und die Zeit, welche zu Deiner persönlichen Investition zur Verfügung steht, ebenfalls zu hinterfragen und gegebenenfalls zu ändern?

Frage Dich: Investiere ich die mir zur Verfügung stehende Zeit derzeit in die richtigen Themen und Aufgaben?

Was ist Dir also wirklich wichtig? Womit möchtest Du dich wirklich beschäftigen?

Und meine abschließende Frage: Wirst Du Dir darüber in regelmäßigen Abständen klar?

Das Buch des Tages – Was am Tage geschah. Ein paar grundsätzliche Überlegungen.

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Ein Tagebuch macht Sinn.

Ich finde, es ist sehr überlegenswert, ein Tagebuch zu führen.

Dabei ist es meines Erachtens egal, ob Du es auf einem Computer führst oder in einem kleinen Notizbuch, welches Du mit Dir führst.

Warum kann ein regelmäßiger Tagebucheintrag für Dich bedeutsam sein?

Du schreibst nieder, was Du am Tag erlebt hast, was Dir besonders wichtig war, woran Du Dich erinnerst, wofür Du dankbar bist.

Nimm Dir die Zeit, Dich bewusst an die Ereignisse und Erkenntnisse des abgelaufenen Tages zu erinnern. Sei offen zu Dir in Deinen persönlichen Einschätzungen.

Stell Dir selbst die wichtigen, teilweise harten Fragen. Was hat zu Deinem Glück, zu Deiner aktuellen Zufriedenheit beigetragen? Was hindert Dich daran, zufrieden mit Dir oder dem Tag zu sein? Notiere, was Du gerne gemacht hast, woran Du gerne arbeiten und wovon Du gerne mehr sehen möchtest. Es ist nicht so, dass diese Dinge dann auf magische Weise wahr werden. Aber allein durch das Aufschreiben dieser Gedanken ist es weniger wahrscheinlich, dass Du sie wieder vergisst.

Diese Übung hat im Übrigen zwei weitere Vorteile.

Erstens: Du hast eine Aufzeichnung von den Fortschritten, die Du über die Zeit gemacht hast. In einigen Jahren kannst Du zurückschauen und sehen, um wie viel besser Du geworden bist.

Und zweitens: Du liegst nicht abends im Bett und denkst schlaflos über unerledigte Sachen nach. Diese Arbeit hast Du schon gemacht – unerledigte Dinge sind in Deinen Notizen festgehalten und gehen damit nicht verloren. Du kannst diese Themen dann also wieder aufgreifen, wenn Du soweit bist. Wenn Du Dein Tagebucheintrag für den abgelaufenen Tag geschrieben hast, kannst Du den Tag beruhigt zu Ende gehen lassen. Du bist dem Tag mit Deinem Tagebucheintrag nochmal begegnet – und Du hast nichts vermieden oder unterdrückt.

Das sind die besten Voraussetzungen für einen frischen und zuversichtlichen Start in den neuen Tag!

Herzliche Grüße

Andreas

P.S. Welche Erfahrungen hast Du mit persönlichen Tagebüchern gemacht ? Ich freue mich über Deine Nachricht.

 

Du möchtest wichtige Aufgaben effizient erledigen? Nutze einfache Systeme!

Efficiency

Ich habe einige interessante Beispiele für solche Systeme für Dich zusammengetragen:   

  • Entferne Ablenkungsmöglichkeiten – Arbeite stattdessen fokussiert, das heißt zum Beispiel
    • keine eingehenden Emails,
    • keine News,
    • keine Notifications,
    • keine Besuche,
    • keine Anrufe.
  • Priorisiere sinnvoll und vorausschauend, das heißt
    • morgens oder bereits am Vorabend die wesentlichen Aufgaben des Tages klar und spezifisch definieren,
    • denn: Erfolg ist die Summe der kleinen Schritte – Tag für Tag.
  • Termine auf 30 min beschränken.
    • Alles Wesentliche kann in 30 min gesagt werden, danach lässt die Aufmerksamkeit nach.
  • Trinke genug Wasser, grundsätzlich etwa 2 Liter pro Tag.
  • Fasse gleichartige Aufgaben zusammen, das heißt beispielsweise
    • Emails und sonstigen Schriftverkehr sammeln und konzentriert in festen Zeitblöcken bearbeiten.
  • Nutze die sog. Pomodoro-Technik, das heißt
    • 30 Minuten-Blöcke konzentrierten und fokussierten Arbeitens, dann kurze Pause.
  • Sage „Nein“ zu Dingen, zu denen Du nicht eindeutig „Ja“ sagen willst, bspw.
    • Ausgewogene Absage: „Das sieht nach einer tollen Möglichkeit aus, aber ich bin derzeit leider ausgebucht. Aber gerne nehme ich das auf meine Wiedervorlage, wenn Du magst.“
    • Geradeheraus: „Bitte entschuldige, aber ich kann nicht.“
    • Ohne Zweifel: „Ich würde gerne, aber es ist derzeit einfach nicht möglich. Danke, dass Du an mich gedacht hast.“
    • Hilfreich: „Nein, danke, aber ich kann nicht. Gerne unterstütze ich Dich bei der Lösungssuche.
    • Es liegt nicht an Dir, ich habe mich entschieden, so etwas nicht zu tun: „Danke für Deine Anfrage, aber ich mach das derzeit grundsätzlich nicht.“
  • Starte mit schweren oder kleinen Aufgaben:
    • Entweder die schwerste Aufgabe des Tages gleich als Erstes vornehmen, oder
    • einige kleine Aufgaben erledigen, um einen „Flow“ zu generieren.
  • Nutze die 2-Minuten-Regel, das heißt
    • was innerhalb 2 Minuten erledigt werden kann, sollte sofort final erledigt werden und nicht erneut geplant / verschoben / zwischengespeichert werden.

 

Viele Grüße

Andreas

P.S. Wie klingt das für Dich? Welche Erfahrungen hast Du mit solchen Systemen gemacht?Ich freue mich auf Deinen Kommentar.

Email – Zero.

Download

Wer kennt das nicht … am Morgen öffne ich mein Email-Fach und eine Flut neuer Emails ist eingegangen. Sie stehen mithin zur Bearbeitung an. Was bedeutet das ? Es deutet an, dass der Absender der Mail mir eine Information oder Aufgabe hinterlassen hat. Warum sollte ich mir diese Email anschauen ? Vielleicht sind interessante Informationen oder wichtige Aufgaben enthalten, welche ich mir anschauen sollte. Vielleicht handelt es sich aber auch um unwichtiges und potenziell zeitraubendes Zeug. Die verschiedenen Gruppen von Mails zügig herauszufiltern ist dabei eine wesentliche Aufgabe. Auch möchte ich nur Themen aufgreifen, die mir auch wichtig sind bzw. solche, die – aus welchen Gründen auch immer – dringend sind. Wie sortiere ich daher meine Emails, die ich einzeln anschaue und öffne ?

  1. Email direkt als unwichtig kategorisiert – sofort löschen.
  2. Email innerhalb 2 Minuten erfolgreich und final bearbeitet, dann archiviert bzw. gelöscht.
  3. Email enthält ausschließlich Information: innerhalb 2 Minuten sichten und anschließend archivieren.
  4. Email enthält eine Aufgabe, die grundsätzlich zu erledigen ist: Feststellen, inwiefern zeitlich kritisch, dann entsprechend einordnen, d.h. sofort erledigen oder auf Wiedervorlage zu einem bestimmten Zeitpunkt legen.
  5. Emailfach auf diese Weise leeren -> Email Zero.

Diese Vorgehensweise gehe ich zweimal am Tag durch – einmal gegen 10 Uhr, das andere Mal gegen 14 Uhr. Außerhalb dieser Zeit werden Emails grundsätzlich nicht bearbeitetet. Dadurch sichere ich mir ein konzentriertes und fokussiertes Arbeiten, welches nicht durch laufend eingehende Emails unterbrochen wird. Ich behalte die Kontrolle über die Einteilung und Priorisierung meiner Zeit.

„memento mori“ – Erinnere Dich daran, dass Du sterben wirst. Oder: Nutze bewusst Deine Zeit !

„Bereite Dich in Gedanken auf das Ende Deines Lebens vor. Verschiebe nichts. Gleiche täglich die Bilanz Deines Lebens aus… Derjenige, der sich des Endes seines Lebens täglich vergegenwärtigt, ist nie in Zeitnot.“ – Seneca.

Jeder Mensch verfügt tagtäglich über ein identisches Zeitkontingent auf Erden – genau 24 Stunden. Entscheidend ist es daher, bewusst zu entscheiden, wofür wir dieses Zeitkontingent einsetzen. „Ich habe keine Zeit“ – das stimmt nicht. „Ich habe dafür keine Zeit bzw. Ich nehme mir dafür keine Zeit“ – korrekt: Es ist mir nicht wichtig genug, dafür möchte ich meine Zeit nicht investieren. Ich investiere meine gegebene Zeit auf Erde bewusst für bestimmte Aktivitäten, die ich alleine festlege.

Mit „memento mori“ finde ich einen Weg, mich meiner Sterblichkeit regelmäßig zu erinnern. Ich will nie vergessen: es könnte jeden Moment vorbei sein.

Die Stoiker schätzen diesen Gedanken als belebend – und sie haben Recht. Sich an diese Tatsache zu erinnern, ist aus Sicht der Stoiker eine der wichtigsten und entscheidenden Aufgaben des Menschen.

Nicht überraschend ist daher, dass eine von Senecas Biographien lautet „Jeden Tag sterben“. Letztlich ist es Seneca, der uns drängt, zu uns selbst zu sagen „Es könnte sein, dass Du morgen nicht mehr aufwachst.“, wenn wir abends ins Bett gehen und „Es könnte sein, dass Du zum letzten Mal geschlafen hast“, als Erinnerung an unsere Sterblichkeit, wenn wir morgens aufwachen. Ein anderer Stoiker, Epictetus, drängte seine Studenten: „Behalte den Tod täglich vor Augen, gleichzeitig mit allem, was Dir schlimm erscheint – dadurch wirst du nie eine schlechte Gedanken oder übertriebene Wünsche haben.“ In Meditationen schrieb Marcus Aurelius „Es könnte sein, das du das Leben genau jetzt verlassen könntest. Denke daran, wenn Du entscheidest, was Du als nächstes tust, sagst oder denkst.“ Das ist eine Erinnerung daran, das Leben im JETZT bewusst und positiv zu LEBEN, und nicht abzuwarten.

Zusammenfassung:

Mit der regelmäßigen Erinnerung an „Memento mori“ erzeuge ich positive Gedanken zur Priorisierung und Bedeutung meines täglichen Handelns.

Die Bedeutung von externen Faktoren, äußeren Einflüssen und Einwirkungen, die um mich herum geschehen und passieren, kann ich dadurch in die richtigen Perspektive rücken. Ich kann die Wichtigkeit und Dringlichkeit von Themen besser einordnen und priorisieren, d.h. dafür Zeit investieren – oder eben nicht.

Zeit ist als ein Geschenk zu behandeln, sie sollte nicht verschwendet werden für Unwichtiges und Triviales. Der Tod macht das Leben nicht sinnlos, sondern vielmehr zielgerichtet und erfüllt. Und glücklicherweise müssen wir nicht sterben, um das Positive darin zu sehen. Es reicht aus, wenn wir uns einfach daran erinnern und uns damit näher an das Leben heranbringen, das wir leben möchten.