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Was ist Stress?

Obwohl jeder weiß, was gemeint ist, wenn man „gestresst“ ist, so ist der Begriff Stress komplexer und schwerer zu fassen.

Aus evolutionärer Sicht ist Stress ein uralter, biologisch sinnvoller Mechanismus, der Dir durch einen reflexhaften Angriffs- oder Fluchtmechanismus das Überleben sichert.

Bei drohender Gefahr wird Dir durch eine blitzschnelle Kräftemobilisierung des Organismus eine schnelle Anpassung an Belastungen und Herausforderungen ermöglicht.

Mit dem Stressbegriff ist nun aber keineswegs – wie man es im umgangssprachlichen Gebrauch häufig vorfindet – nur die Stressreaktion gemeint, die sich – wie jeder aus eigenem Erleben weiß – in vielfältigen körperlichen Symptomen ebenso zeigt, wie in Gedanken, in Gefühlen und im Verhalten.

Genauso einseitig wäre es auch beim Stressbegriff nur an die Stressauslöser bzw. Stressoren zu denken, also an all die äußeren Bedingungen und Reize, die einem Menschen als Gefahr oder Bedrohung erscheinen mögen (beispielsweise Lärm, Zeitdruck, Ärger mit Partner, Kindern oder Kollegen, Arbeitsplatzveränderungen, etc.).

Stress ist weder nur Reiz (Stressauslöser) noch nur Reaktion. Vielmehr stehen nach heute verbreitetem Verständnis, welches auf den Stressforscher Lazarus zurückgeht, beide Aspekte (Stressor und Stressreaktion) in einer Beziehung der wechselseitigen Beeinflussung (Transaktion) zueinander, einer Verbindung zwischen einer sich ständig verändernden Situation und einer denkenden, fühlenden und handelnde Person, die sich beide beeinflussen und aufeinander wirken.

Nach dieser Auffassung gibt es keine Reize, die per se „objektiv“ als Stressauslöser wirken. Zum Stressauslöser werden sie erst durch Deine individuelle Bewertung. Es hängt also davon ab, wie Du persönlich die konkrete Situation erlebst. Diese Bewertungen, die blitzschnell und fast zeitgleich ablaufen, entscheiden darüber, ob Du eine Situation als irrelevant bzw. als angenehm positiv erlebst oder als stressbezogen, d.h. als bedrohlich, als schädigend oder als herausfordernd.

Ebenso beeinflussen die Bewertungen maßgeblich die Art der Stressreaktion. Stressreaktionen laufen nicht bei allen Menschen und in allen Belastungssituationen in gleicher stereotyer Weise ab. Stattdessen werden sie je nach individueller Reaktionsspezifität (einer reagiert stärker über den Verdauungsapparat, ein anderer mehr über das Herz-Kreislauf-System) und je nach Bewertung mit unterschiedlichen Emotionen verbunden. Diesen wiederum sind jeweils spezifische Stressreaktionsmuster (Veränderungen im Gehirn, Nerven- und Immunsystem sowie auf hormoneller Ebene) zugeordnet.

Bist Du oft gestresst?

Wie äußert sich der Stress bei Dir persönlich?

Was tust Du, um Dein Stresslevel zu reduzieren?

Was würde Dir helfen, um Dich weniger gestresst zu fühlen?

Ich freue mich auf Deine Nachricht!

Viele Grüße

Andreas

Achtsamkeit im Umgang mit Stress

Achtsamkeit stellt ein wirksames Mittel dar, um bis dahin automatisch ablaufende, dysfunktionale Reiz-Reaktionsmuster zu unterbrechen und gewohnheitsmäßige Stressreaktionen mehr und mehr durch ein bewusstes, präsentes Handeln zu ersetzen.

Die Aufmerksamkeit für alle Aspekte einer sich entwickelnden Stresssituation zu erhöhen bzw. zu verfeinern und diese zu registrieren, ohne auf sie mit Aktivität reagieren zu müssen, bedeutet eine ungewohnte Art der Einflussnahme.

Durch die umfassende Wahrnehmung der inneren und äußeren Situation wirst Du weniger in sie verstrickt, und es entsteht Raum, in dem sich erweiterte Möglichkeiten zur Stressbewältigung eröffnen und Probleme mit Abstand betrachtet und kreativ gelöst werden können.

Dabei besteht die anfängliche Übung für Dich darin, alle Aspekte von sich anbahnendem Stress, denkbare Stressauslöser ebenso wie unsere automatische Reaktion darauf, erst einmal mit Achtsamkeit zu registrieren, ohne sie ändern oder irgendwie beeinflussen zu wollen.

Wie klingt das für Dich?

Kannst Du Dir vorstellen, damit Dein Stresslevel zu reduzieren?

Was würde Dir ansonsten noch helfen, um Dich weniger stressanfällig zu machen?

Ich freue mich auf Deine Nachricht.

Viele Grüße

Andreas